Sind Sie sich der Bedeutung von eigenen Labels bewusst?
Liebe Leserinnen und Leser,
haben Sie sich jemals als „kein Mathe-Typ“ oder „nicht sportlich“ beschrieben? Vielleicht sehen Sie sich als „kreativer Mensch“.
Solche Labels scheinen harmlos, doch sie beeinflussen Ihr Verhalten und Selbstbild. Die Art und Weise, wie wir uns selbst und andere kategorisieren, bestimmt die Chancen, die wir ergreifen, und jene, die wir übersehen. Stellen Sie sich vor, Sie könnten Labels bewusst einsetzen, um positive Veränderungen in Ihrem Leben herbeizuführen. Indem Sie negative Etiketten meiden und positive, förderliche Labels nutzen, öffnen Sie Wege zu neuen Fähigkeiten und Verhaltensweisen.
In diesem Blogbeitrag geht es um die Bedeutung von Labels und wie ein bewusster Umgang damit nicht nur Ihre persönliche Entwicklung fördern, sondern auch eine unterstützende und ermutigende Umgebung für Ihr gesamtes Team sein kann. |
In den 1960er Jahren entdeckte der Soziologe Howard Becker die tiefgreifenden Auswirkungen von Labels auf das menschliche Verhalten. Becker zeigte in seinen Studien, dass die Art und Weise, wie Gesellschaften Individuen oder Gruppen etikettieren, deren Verhalten stark beeinflusst. Besonders eindrucksvoll war seine Entdeckung, dass Personen, die nach einer Straftat als „Kriminelle“ etikettiert wurden, eine höhere Wahrscheinlichkeit hatten, erneut kriminelles Verhalten zu zeigen. Das Label „Krimineller“ prägt nicht nur das Selbstbild der betroffenen Personen, sondern auch, wie sie von anderen wahrgenommen und behandelt werden.
Diese Erkenntnisse sind jedoch nicht nur auf extreme Fälle beschränkt. Beckers Forschung zeigt, dass Labels zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung werden können. Wenn wir uns beispielsweise als „nicht sportlich“ oder „nicht kreativ“ bezeichnen, nehmen wir diese Identität an, die unser Verhalten formt. Solche Selbstbeschreibungen führen dazu, dass wir bestimmte Aktivitäten meiden und unser volles Potenzial nicht ausschöpfen. Dies zeigt, wie wichtig es ist, kritisch zu hinterfragen, wie und warum wir Labels verwenden und welche langfristigen Konsequenzen diese haben können.
Nachfolgend finden Sie eine einfache, aber wirkungsvolle Anleitung für einen bewussteren Umgang mit Labels:
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Erkennen Sie Ihre Labels: Machen Sie sich bewusst, welche Labels Sie sich selbst und anderen zuschreiben. Überlegen Sie, wie diese Labels Ihr Verhalten und Selbstbild beeinflussen. Dies ist der erste Schritt, um Ihre Perspektive zu erweitern und neue Möglichkeiten zu erkennen.
Schreiben Sie einmal auf, wo Sie bei sich bestimmte Labels verwenden?
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Reflektieren Sie über die Auswirkungen: Fragen Sie sich, ob diese Labels Ihnen im Weg stehen. Überlegen Sie, wie sie Ihr Handeln und Ihre Möglichkeiten einschränken. Analysieren Sie, welche Labels hinderlich sind und welche förderlich sein könnten.
Betrachten Sie diese Labels einmal ganz genau. Wie können Sie die Erkenntnis nutzen, um positive Veränderungen zu bewirken?
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Wählen Sie neue, positive Labels: Entscheiden Sie sich bewusst für eine neue, positive Identität. Statt zu sagen „Ich bin nicht sportlich“, sagen Sie „Ich bin Sportler“. Diese positive Umformulierung unterstützt Ihre Weiterentwicklung.
Formulieren Sie Ihre Labels neu.
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Beweisen Sie Ihre neue Identität: Setzen Sie sich kleine, erreichbare Ziele und feiern Sie Ihre Erfolge. Jede positive Handlung, die Ihre neue Identität stärkt, hilft Ihnen, Selbstvertrauen aufzubauen und zeigt, dass Sie auf dem richtigen Weg sind.
Setzen Sie sich Ziele.
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Seien Sie achtsam im Umgang mit Labels: Vermeiden Sie negative Labels für sich selbst und andere. Fördern Sie ein positives Selbstbild, indem Sie unterstützende und ermutigende Labels verwenden. Dies schafft ein konstruktives Umfeld, in dem Wachstum und Entwicklung möglich sind.
Seien Sie ein Vorbild.
Setzen Sie gezielt positive Labels ein, um ein motivierendes und produktives Arbeitsumfeld zu schaffen. Die bewusste und positive Nutzung von Labels fördert nicht nur Ihre persönliche Entwicklung, sondern ist auch eine unterstützende und ermutigende Umgebung für Ihr gesamtes Team. Seien Sie daher achtsam mit den Labels, die Sie verwenden, denn sie formen Ihre Realität und die der Menschen um Sie herum.
Ihr Prof. Dr. Daniel Keller
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