Liebe Leserinnen und Leser,
was bedeutet es für Sie, Ärztin bzw. Arzt zu sein? Was war zu Beginn Ihre intrinsische Motivation, sich für diesen Beruf zu entscheiden?
Für viele von Ihnen steht der Wunsch, anderen Menschen zu helfen, an oberster Stelle. Zu Beginn Ihrer Laufbahn empfinden Sie Ihren Beruf als Berufung. Im Laufe Ihrer Karriere wird allerdings schnell klar, dass hinter „Ich bin Ärztin“ bzw. „Ich bin Arzt“ noch viel mehr steckt als der medizinische Teil. Große Verantwortung, hoher administrativer und dokumentarischer Aufwand, viel weniger Zeit für die Patientenversorgung als gedacht und ein auf ein Minimum reduziertes Privatleben:Ihr Beruf als Ärztin bzw. Arzt ist herausfordernd, kräftezehrend und komplex. Sie bewegen sich in einem Spannungsfeld zwischen vielfältigen Erwartungen, die Sie nicht nur sich selbst stellen, sondern die auch von außen an Sie gerichtet werden. Dieses Spannungsfeld und die damit einhergehenden Ambivalenzen haben weitreichende Folgen für Ihre Arbeitszufriedenheit, Ihre Berufsauffassung, aber vor allem auch auf Ihr Wohlbefinden und Ihre Gesundheit.
Für den „Physician Burnout & Suicide Report 2021″ wurden 12.300 Mediziner aus 29 Fachgebieten zu ihrer psychischen Gesundheit befragt. Und die Ergebnisse sind alarmierend: Mehr als die Hälfte der Ärztinnen und Ärzte zeigt Burn-Out-Symptome. Die zwei häufigsten Gründe dafür sind zu viel bürokratische Tätigkeiten (58%) und zu hohe Wochenarbeitszeiten (37%). Auch der Marburger-Bund-Monitor 2019, in dem 6.500 Mitglieder des ärztlichen Dienstes befragt wurden, befand, dass sich deutsche Ärztinnen und Ärzte als mental überlastet empfinden. Jeder fünfte Klinikarzt würde darüber nachdenken, die ärztliche Tätigkeit ganz aufzugeben. Neben permanenter Arbeitsverdichtung und hohem Zeitdruck wurden vor allem die erhebliche Zunahme an bürokratischen Tätigkeiten und ökonomischer Druck kritisiert. Als Konsequenz komme es häufig auch zu psychischen Belastungen (Marburger Bund, MB-Monitor 2019).
Und das sind nur einige wenige Studien, die sich dieser Thematik widmen. Doch alle zeigen sie, dass Ärztinnen und Ärzte heutzutage immer häufiger an die Grenze Ihrer Belastbarkeit kommen und mit weitreichenden Folgen zu rechnen haben.
Genau dieser Problematik widmet sich Prof. Dr. med. Alexander Ghanem, Chefarzt der Abteilung für Kardiologie & internistische Intensivmedizin in Hamburg und Experte für Zeitmanagement in der Medizin, in seinem Buch „Die Anatomie der Zeit – Selbstmanagement für Ärztinnen und Ärzte“. Auch er warnt, dass viele junge Medizinerinnen und Mediziner sich in einer Spirale zwischen Zeitdruck, Stress, Depressionen und Burn-Out befinden.
Nur was können Sie tun, um nicht in diese Spirale zu gleiten bzw. aus dieser wieder herauszufinden?
„Stress entsteht genau dort, wo Schwachstellen sind, wo keine persönliche Arbeitsmethodik die Tagesstruktur vorgibt.“
Prof. Dr. med Alexander Ghanem
Wie genau kann eine perfekte Zeitplanung für Mediziner aussehen? Laut Ghanem ist die Antwort auf diese Frage die Nutzung einer persönlichen Arbeitsmethodik. Auf Grundlage der sogenannten Eisenhower-Matrix hat er eine persönliche Arbeitsmethodik für Ärztinnen und Ärzte entwickelt.
"Ich möchte, dass meine jungen Kolleginnen und Kollegen mehr Kontrolle erlangen über ihre kritische Ressource Zeit, denn das ist der einzige Weg zur Gelassenheit."
Prof. Dr. med Alexander Ghanem
Um Ihre aktuelle Arbeitsweise zu überblicken und zeitkritisch zu reflektieren, kann beispielsweise die Erstellung einer Tätigkeitsanalyse hilfreich sein. Dokumentieren Sie dafür Ihren Arbeitstag und schreiben Sie zu jeder Ihrer Tätigkeiten Notizen. Folgende drei Aspekte können Ihnen dabei helfen:
Notwendigkeit: Welches übergeordnete Ziel verfolgen Sie mit dieser Tätigkeit? Woran erkennen Sie, dass Sie Ihrem Ziel näher kommen?
Dauer: Gab es Unterbrechungen? Finden Sie die Zeit, die die Aufgabe eingenommen hat, angemessen? Wie können Sie sich in Zukunft noch besser abstimmen?
Zeitpunkt: Haben Sie der Aufgabe eine angemessene Priorität gegeben? Konnten Sie sich auf die Dinge konzentrieren, die Ihnen wichtig sind?
Solch eine Tätigkeitsanalyse hilft Ihnen, sich selbst zu analysieren, um mögliche Veränderungs- und Verbesserungspotentiale im Rahmen der eigenen Arbeitsmethodik zu erkennen. Doch die Tätigkeitsanalyse ist nur ein kleiner Teil dessen, was sich hinter dem Konzept einer „persönlichen Arbeitsmethodik“ für Sie verbirgt.
„Hätte ich mich nicht rechtzeitig mit diesem Thema beschäftigt, hätte ich die große Freude, die mir mein Beruf macht, sicher verloren. Beschäftigen Sie sich unbedingt mit Ihrer Persönlichen Arbeitsmethodik – es lohnt sich!“
Prof. Dr. med. Alexander Ghanem
Programm „Management meets Medicine“
Prof. Dr. med. Alexander Ghanem hat gemeinsam mit Prof. Dr. Daniel Keller, CEO & Founder von Keller Partner und Experte für General Management und Produktivität, Ihr Wissen zusammengetragen und das Programm „Management meets Medicine“ entwickelt, mit dessen Hilfe Sie sich mit nur drei Stunden Zeitinvest in Ihrer persönlichen Arbeitsmethodik entwickeln und dauerhaft jede Woche drei Stunden Zeitersparnis verschaffen können. Sie geben Ihnen Tipps, Tricks und Instrumente direkt für Ihre Praxis und Sie lernen, welche verschiedenen Werkzeuge es gibt, um Ihre Komplexität im Alltag selbst zu managen und Ihre Ziele und Ihr Zeitmanagement miteinander in Verbindung zu bringen. Denn das Ziel ist, wieder mehr Zeit für Ihre eigentliche Aufgabe und Passion – der Medizin – zu gewinnen!
Die Vorteile des Programms „Management meets Medicine“ hat auch Prof. Dr. med. Marc Becher, Chefarzt des Städtischen Klinikums Solingen, erkannt. Seine Eindrücke von der Durchführung und seine Antwort auf die Frage, warum er es für seine Kolleginnen und Kollegen initiiert hat, schildert im Video:
Kontaktieren Sie uns gerne über kontakt@keller-partner.de oder besuchen Sie unsere Infoseite für weitere Informationen.
Für einen tieferen Einblick in das Buch „Die Anatomie der Zeit – Selbstmanagement für Ärzte“ von Prof. Dr. Ghanem und seine Beweggründe, dieses zu schreiben, möchten wir Ihnen auch den Klinisch Relevant Podcast ans Herz legen, bei dem Professor Ghanem zu Gast war.
Wir bedanken uns für Ihr Interesse!