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Lerntransfer als sine qua non
Theo Zichel30.9.2024

Lerntransfer: Der Grundstein für nachhaltigen Lernerfolg

... und dessen Relevanz in der Führungskräfte- und Personalentwicklung

Liebe Leserinnen und Leser,

in der dynamischen Welt von Business und Management reicht es längst nicht mehr aus, dass Führungskräfte und Mitarbeiter lediglich an Weiterbildungsmaßnahmen teilnehmen. Der wahre Schlüssel zum Erfolg liegt im Lerntransfer – dem entscheidenden Moment, in dem aus theoretischem Wissen gelebte Praxis wird. Doch wie oft bleibt das Gelernte im Seminarraum zurück, während im Büro die alten Fahrwasser locken?

Genau hier setzen wir bei KellerPartner an. Unsere Weiterbildungen gehen über reine Wissensvermittlung hinaus – wir stellen sicher, dass das Gelernte in Ihrem Unternehmen Wurzeln schlägt und nachhaltige Ergebnisse liefert. Denn am Ende zählt, was umgesetzt wird und Wirkung zeigt. Wer möchte schon eine Schublade voller Zertifikate, wenn man stattdessen eine Zukunft voller Erfolg haben kann?

Um diesem hohen Anspruch gerecht zu werden, habe ich im Rahmen meiner Promotion eine umfassende Forschungsinitiative gestartet. Ziel ist es, die effektivsten Methoden und Strategien zu identifizieren, die den Lerntransfer maximieren. Dabei stützen wir uns auf aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und praxisbewährte Ansätze.

In den kommenden Monaten werde ich hier im KP Magazin regelmäßig über relevante Erkenntnisse berichten und Sie an meinen Erfahrungen teilhaben lassen.

 

Warum ist Lerntransfer entscheidend?

Lerntransfer ist das unsichtbare Rückgrat jeder erfolgreichen Weiterbildung – ohne ihn wird selbst das beste Training zur Luftnummer. Das lateinische "sine qua non" bringt es auf den Punkt: Ohne effektiven Lerntransfer verpuffen Trainingsinvestitionen.

Denn was nützt das beste Seminar, wenn das Erlernte nicht den Weg vom Schulungsraum in den Arbeitsalltag findet? Führungskräfte und Mitarbeiter müssen neues Wissen nicht nur verstehen, sondern es auch praktisch anwenden und fest verankern. Nur so lassen sich langfristig positive Veränderungen und eine nachhaltige Leistungssteigerung erzielen.

Wie gelingt das?

Studien zeigen, dass der Schlüssel zum erfolgreichen Lerntransfer nicht nur in der Motivation der Teilnehmer liegt, sondern vor allem in der Unterstützung durch Vorgesetzte und Kollegen. Burke-Smalley und Hutchins (2007) fanden heraus, dass direkter Support durch Führungskräfte und kollegiale Zusammenarbeit maßgeblich zur erfolgreichen Anwendung neuer Kompetenzen beitragen. Eine Metaanalyse von Blume et al. (2010) bestätigt zudem, dass Lerntransfer eng mit der Selbstwirksamkeit der Teilnehmer korreliert – also ihrem Glauben daran, die neuen Fähigkeiten auch wirklich umsetzen zu können. Ähnlich wie ein Trainer, der an einen Athleten glaubt und ihn unterstützt, macht auch in Unternehmen der Rückhalt durch die Führungsebene den entscheidenden Unterschied.

Relevanz im Führungsalltag

Ein effektiver Lerntransfer ist weit mehr als nur ein nettes Extra – er ist ein echter Game-Changer für Ihr Unternehmen. Führungskräfte, die den Transferprozess aktiv unterstützen, fördern nicht nur die individuelle Entwicklung ihrer Mitarbeiter, sondern auch den Gesamterfolg der Organisation.

Konkret bedeutet das:

  • Führungskräfte, die ihre Mitarbeiter bei der Umsetzung neuer Fähigkeiten unterstützen, erleben oft eine signifikante Verbesserung der individuellen Arbeitsleistung. Mitarbeiter, die spüren, dass ihre Weiterentwicklung ernst genommen wird, sind motivierter und loyaler – was die Produktivität steigert.

  • Wenn die Führungsebene den Lerntransfer fördert, entsteht eine Kultur des kontinuierlichen Lernens und Wissensaustauschs. Das stärkt nicht nur die Zusammenarbeit, sondern auch die Problemlösungsfähigkeit im Team – eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.

  • Ein effektiver Lerntransfer trägt zu einer lernenden und wachstumsorientierten Kultur bei, die Ihr Unternehmen widerstandsfähiger und anpassungsfähiger macht. Das sorgt für langfristigen Erfolg und eine starke Wettbewerbsposition – denn wer möchte schon zurückbleiben, während die Konkurrenz das nächste Level erreicht?

 

Die 70-20-10-Regel

Laut dem Center for Creative Leadership (2024) beruht effektives Lernen zu 70 % auf praktischen Herausforderungen im Job, zu 20 % auf Interaktionen mit anderen und nur zu 10 % auf formalen Kursen und Trainings. Diese 70-20-10-Regel unterstreicht die enorme Bedeutung des Lerntransfers in realen Arbeitssituationen – es geht eben nicht nur um Theorie, sondern darum, die Ärmel hochzukrempeln und das Gelernte aktiv anzuwenden.

 

Tipps für Ihre Personalentwicklung

  • Machen Sie den Lerntransfer zur zentralen Komponente Ihrer Weiterbildungsmaßnahmen. Kommunizieren Sie klar, dass der eigentliche Lernprozess erst richtig Fahrt aufnimmt, wenn das Seminar endet.

  • Forschungsergebnisse von Sparr et al. (2017) zeigen, dass Führungskräfte, die aktiv Feedback einholen und reflektieren, den Lerntransfer erheblich verbessern können. Fördern Sie den Transferprozess durch gezielte Maßnahmen wie Mentoring, Coaching, regelmäßige Supervision und Lernpartnerschaften – alles Werkzeuge, die sicherstellen, dass das Gelernte nicht im Sande verläuft.

  • Implementieren Sie konkrete Transferstrategien und -maßnahmen, die den Übertrag von Wissen und Fähigkeiten in den Arbeitsalltag erleichtern. Messen Sie diesen Maßnahmen eine hohe Bedeutung bei und integrieren Sie sie fest in Ihre Weiterbildungsprogramme – so schaffen Sie die Grundlage für nachhaltigen Erfolg.


Machen Sie den Lerntransfer zur zentralen Säule Ihrer Weiterbildungsstrategie. Denn die kritische Phase im Lernprozess beginnt erst nach dem Seminar.

Ihr Theo Zichel

Wenn Sie Fragen oder Anregungen haben, zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren.
Ich freue mich auf den Austausch mit Ihnen!

tz@keller-partner.de
www.linkedin.com/in/theo-zichel

 

Bildquelle: Foto von Freepik

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