Wie Künstliche Intelligenzen (KI) die Arbeitswelt von morgen beeinflussen
Liebe Leserinnen und Leser,
sicherlich haben auch Sie mittlerweile Erfahrungen mit Künstlichen Intelligenzen (KI) I wie z.B. ChatGPT gesammelt oder zumindest davon gehört. Die breite mediale Aufmerksamkeit kann als eine Art "iPhone-Moment" für KI betrachtet werden.
Dabei begleiten uns KI bereits seit einigen Jahren: sei es als virtueller Assistent beim Onlineshopping oder bei der Websuche. Auch die Integration von KI in unserer Arbeitswelt spiegelt sich seit Längerem in verschiedenen unternehmerischen Lösungen wieder und spätestens mit dem Einsatz von generativen Künstlichen Intelligenzen wie ChatGPT ist KI für uns alle direkt erfahr- und nutzbar geworden.
Generative Künstliche Intelligenzen generieren auf Basis vorhandener Informationen, Vorgaben und Befehlen der Anwender neue Inhalte. Dies kann in Form von Bildern, Texten, Videos, Stimmen, etc. geschehen. So beantwortet uns ChatGPT alle, noch so spezifischen Fragen, und sogar ganze Texte kann man sich von dem Programm schreiben lassen. ChatGPT und andere Anwendungen können in Sekundenschnelle Aufgaben erledigen, die wir in diesem Umfang und in dieser kurzen Zeit nicht schaffen würden.
Eine Studie des McKinsey Global Institute (2023) zeigt das ökonomische Potential von generativer KI. Der Einsatz kann zu höherer Arbeitsproduktivität führen und das verlangsamte Produktivitätswachstum der vergangenen Jahre kompensieren. So können beispielsweise zeitaufwändige Routinearbeiten von der KI übernommen werden, um mehr Raum für die Bewältigung komplexer und kreativer Aufgaben zu schaffen.
Als Unternehmen haben auch wir bei Keller Partner erkannt, dass KI eine technologische Errungenschaft ist, die es zu nutzen gilt. So kann KI Freiräume schaffen und eine Quelle für Inspiration und Innovation darstellen. Wir betrachten KI nicht als Bedrohung, sondern als eine Chance, unsere Potenziale zu erweitern und innovative Lösungsansätze zu finden. Unser Team sieht in KI einen Partner, der uns dabei unterstützt, die Grenzen des Machbaren zu erweitern und neue Horizonte zu erkunden. In unserer Reise mit KI haben wir uns bewusst dafür entschieden, Inspiration und Innovation zu unseren treibenden Kräften zu machen.
„KI ist unheimlich spannend! Wir nutzen KI als kreative Quelle, um frische Ideen zu entwickeln und Lösungsansätze zu entdecken, die wir zuvor nicht in Betracht gezogen oder für möglich gehalten hätten.“
Prof. Dr. Daniel Keller
Aber kurz von vorne:
Was sind Künstliche Intelligenzen und wie funktionieren sie überhaupt?
Künstliche Intelligenzen verwenden umfangreiche Datensätze, um Entscheidungen zu treffen oder Ergebnisse zu liefern. Sie können bestehende Informationen reproduzieren oder neue Erkenntnisse aus verschiedenen Datenquellen kombinieren. Im Gegensatz zu vordefinierten Algorithmen haben KIs keine festgelegten Entscheidungswege. Stattdessen lernen sie kontinuierlich dazu und passen ihre Entscheidungen entsprechend an.
In den Chancen von KI sieht man vor allem die Erleichterung vieler Arbeitsprozesse: „Administrative Routinetätigkeiten, wie das Ausfüllen von Excel-Dateien, aber auch das Schreiben von Standardtexten, die sich immer stärker wiederholen, Recherchen und das Zusammenstellen von Informationen." (Prof. Dr. Jens Südekum, 2023). Das seien alles Dinge, die KI letztendlich effizienter erledigen könne. Der geschätzte Anstieg der Arbeitsproduktivität bis 2035 liege im Zusammenhang mit KI zwischen 11 % und 37 % (European Parliament Think Tank, 2020).
Neben der Wertschätzung des Fortschritts und der Innovation tauchen jedoch auch vermehrt Sorgen und Skepsis in Bezug auf KIs auf. Zum Beispiel war es bisher die Aufgabe von Mitarbeitenden, Umsatzprognosen zu erstellen, Kundenrückmeldungen zu sammeln oder Unternehmensprozesse zu analysieren und zu optimieren. Wenn all das in Zukunft von Künstlicher Intelligenz übernommen werden kann, möglicherweise sogar deutlich schneller, stellt sich die Frage: Was bleibt dann noch für den Mitarbeitenden zu tun?
Künstliche Intelligenzen funktionieren im Prinzip ähnlich wie das menschliche Gehirn: Sie analysieren, verarbeiten und speichern Informationen. Doch bedeutet das, dass wir unser Gehirn nicht mehr benötigen? Dass unser Wissen und unsere Denkansätze durch KIs ersetzt werden können?
Laut Prof. Dr. Jens Südekum ist diese Befürchtung unbegründet:
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KI ist eine Möglichkeit, dass Beschäftigte in Zukunft von lästigen Aufgaben entlastet werden und als Folge mehr Zeit für die Tätigkeiten haben, die Menschen unverzichtbar machen.
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Berufe setzten sich zudem typischerweise aus einem ganzen Bündel an Aufgaben zusammen. Einige davon könnten durch KI sinnvoll ersetzt werden, während andere, die mit Kommunikation, Kreativität oder strategischer Planung zu tun haben, weiterhin von uns Menschen übernommen werden müssen.
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Durch das Zusammenwirken von menschlichem Denken und moderner KI-Technologie könnten Produktivität und Effizienz gefördert werden. Die Übernahme von zeitraubenden Tätigkeiten durch die KI schafft mehr Ressourcen für andere Aufgaben, die menschliches Denken erfordern.
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Zudem können wir von den KI-gestützten Analysen profitieren und diese als Grundlage für strategische Entscheidungen nutzen.
Einen anderen interessanten Denkansatz in diesem Zusammenhang führt Dr. Tsvasman, Philosoph und KI-Experte, auf. Für ihn ist Wissen mehr als nur reiner Informationstransfer:
„Spätestens seit es Science-Fiction gibt, träumen manche Lernende an Schulen und sogar Studierende immer noch davon, sich Lehrbücher direkt ins Gehirn einspeisen zu lassen, um Prüfungen zu bestehen. Doch das ist ein gravierender Denkfehler. Er entsteht aus einer zu mechanistischen Vorstellung des Informationstransfers.“
Sogenanntes Orientierungswissen ermöglicht es einer Person, sich in einem bestimmten Bereich zu orientieren und ihr Verständnis weiterzuentwickeln. Es bildetet das Grundgerüst für den Erwerb von Fachwissen, welches uns schließlich die KIs liefern.
KI wird bei Keller Partner nicht nur als Schlagwort verwendet, sondern aktiv in unsere Prozesse integriert. Von Ideenfindungen, ersten Recherchen zu speziellen Themen des Managements bis hin zur Hilfe bei der Bildbearbeitung, haben wir KI zu unserem kreativen Komplizen gemacht.
Was sind mögliche Risiken und Herausforderungen?
Uns ist bewusst: Wie jede Medaille hat auch KI zwei Seiten und birgt einige Risiken und Herausforderungen. KIs benötigen Zugang zu großen Datenmengen, um effektiv zu funktionieren. Dies kann Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Privatsphäre aufwerfen. Eine übermäßige Abhängigkeit von KI-Systemen kann zudem zu einer Verwundbarkeit führen, wenn diese Systeme ausfallen oder fehlerhaft funktionieren.
Unternehmen und Organisationen müssen alternative Lösungen bereithalten, um Ausfälle zu bewältigen und negative Auswirkungen auf ihre Betriebsabläufe zu minimieren. Auch hier zeigt sich die Notwendigkeit, eigenes Denken und eigenes Wissen nicht zu vernachlässigen und weiterhin in die Arbeitsprozesse mit einzubeziehen.
Wir bei Keller Partner betrachten KI als leistungsfähiges Werkzeug, das uns dabei hilft, innovative Lösungen zu finden und kreative Potenziale zu entfalten. Während KI die beeindruckende Fähigkeit besitzt, Emotionen oder menschliche Empathie zu verstehen, glauben wir fest daran, dass diese menschlichen Aspekte unersetzlich sind. Unsere Mitarbeiter bringen ihre persönlichen Erfahrungen, Emotionen und kreativen Denkweisen ein, um Probleme zu lösen und so gezielt unsere Kundenbedürfnisse zu erfüllen.
KI kann dabei eine wertvolle Unterstützung sein, aber sie kann niemals den einzigartigen Beitrag ersetzen, den jeder Mensch in unserem Team leistet. Zusammenarbeit zwischen Mensch und KI führt zu bahnbrechenden Innovationen, und das ist genau der Weg, den wir gehen - eine Zukunft, in der Mensch und KI zusammenarbeiten, um das Beste aus beiden Welten zu nutzen und zu vereinen.
- Das Thema Künstliche Intelligenz im Arbeitsalltag ist nicht nur aktuell, sondern genauso kontrovers und stark diskutiert. Wer sich dafür weitergehend interessiert, wie generative KI zu einem Produktionsbooster werden kann und wie sich das wirtschaftliche Potential entfaltet, dem empfehlen wir die Studie des McKinsey Global Institute zu lesen. (Chui et al., 2023).
- Gerne treten wir mit Ihnen zu dem Thema KI in den Dialog und tauschen uns über Erfahrungen mit Ihnen aus. Kommen Sie dafür gerne auf uns zu: kontakt@keller-partner.de
Wir bedanken uns für Ihr Interesse!
Rabea Seiler mit Prof. Dr. Daniel Keller für Keller Partner
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